Nun also die geplante Tour-Pause auf Ischia – mit einer ungeplanten Quarantäne

Der letzte Tag in Kroatien brachte mich noch das kurze Stück von Makarska nach Dubrovnik (zum genauen Routing wie gesagt später eine zusammenfassende Darstellung). Die dortige, berühmte Altstadt wollte ich mir nicht entgehen lassen, bevor es abends auf die Fähre ging.

Ein Tip für Kurzbesuche: Das Parking Iza Grada liegt unmittelbar nördlich der Altstadtmauer und des dortigen Eingangstors und hat in unmittelbarer Umgebung jede Menge Optionen zum Abstellen von Mopeds.

Man kann hier kreativ Mopeds parken, es machen alle und wird geduldet
Das kleine nördliche Eingangstor am Parkplatz
So taucht man dann ein in die imposante Altstadt
Die große Hauptstraße der Altstadt
Jede Menge imposante alte Bausubstanz…
…und schöne Plätze mit Marktständen…
…und Gassen mit zahllosen Restaurants
Das nordwestliche Haupttor der Altstadt ist voller (Kreuzfahrt-) Besucher

Die Strecke Dubrovnik – Bari wird nur von der Reederei Jadrolina angeboten und kostet für eine Person mit Moped und Unterbringung in einer sehr kleinen 2-Bettkabine (Alleinnutzung) 180,- €. Und man spart dabei natürlich eine Übernachtung da die Fähre von 21:00 bis 08:00 Uhr fährt. Die enthaltenen ca. 50 € für die Kabine sind also ok.

Nicht ganz so ok ist die Einschiffung. Es heißt vorher: Beginn 18:00 h, spätester Check Inn 19:00 h, Abfahrt 21:00 h. De facto ist es dann so, dass um 6 viele schon schön Schlange stehen und vor 7 erst mal gar nichts passiert. Aber was dann kommt ist noch doller: jetzt beginnt eine Abfertigung im Schneckentempo! Jeder (!), egal ob Pkw. Camper oder Moped wird individuell kontrolliert, muss seine gesammelten Papiere abgeben, sie werden in ein Büro gebracht, und kommen von dort nach einigen Minuten wieder zurück und man darf endlich auf‘s Schiff. Es ist also weniger die Reederei, als mehr die spät-sozialistische Zollbehörde, die auch in EU Zeiten noch wichtig sein will…

Viele Moped Reisegruppen wollen auf die Fähre…
…und ein paar Single Tourer

Auf diese Art ist es nicht verwunderlich, dass die Abfertigung ziemlich genau bis 21.00 h geht. Möglicherweise liegt das aber auch daran, dass bis auf die letzte Minute (21:00 h) ständig noch Passagiere aller Art auftauchen, bis hin zu großen Reisebussen und Lastern…

Als ich so in der Schlange auf mein Schicksal wartete, kam mir die Idee, dass die Grenzer vielleicht die ausreisenden Fahrzeuge auf mögliche Verkehrsvergehen in den vergangenen Tagen oder Wochen untersuchen. Ich hab doch nicht etwa… Nein, hab ich nicht, und wenn doch, wissen die hier nichts davon… Ich konnte nicht beobachten, dass bei irgendjemand irgendetwas beanstandet wurde – EU eben und Schengen ja auch noch. Aber wichtig waren die Herren – für etwa zwei Stunden.

Noch eine skurrile Episode am Rande: wie ich da so vor der Zollkontrolle stehe, fällt mir auf, dass ein Polizeiwagen, der offenbar das Gelände verlassen will, ohne erkennbaren Grund am Tor hält, worauf einer der Grenzer zu einer CCTV Kamera geht und diese mit der Hand zu hält, woraufhin der Wagen durchfährt!?! WTF??? Nach ca. 15 Minuten passiert das gleiche nochmal in umgekehrter Richtung. Ehhh, wie bitte??? Meine einzige Erklärung ist diese Phantasie: Chef: „Ich hab euch doch verboten, eure Burger mit dem Dienstwagen zu holen! Und was sehe ich auf den Sicherheitsvideos??? Wenn ich euch nochmal erwische…“ Alle nicken, „Ja Chef, kommt nicht wieder vor, Chef!“

So schaue ich also gleichermaßen belustigt wie gelangweilt dem Treiben am Kai zu. Gleichzeitig hatte ich aber schon am Vortag bemerkt, dass eine Erkältung im Anmarsch war und diese sich nun richtig breit machte. Die Abende beim Rundgang in Makarska waren wirklich unangenehm kalt und haben ihre Spuren hinterlassen…

Tja, und vorsichtshalber habe ich dann am Morgen noch auf dem Schiff einen Schnelltest gemacht und diesmal leider nicht mehr das gewohnte T=0 und C=1 Bild vorgefunden, sondern das für mich völlig neue T=1 !!! Na toll: Corona!!! Die kleine Erkältung könnte gut der Türöffner für the-big-C gewesen sein. Von jetzt ab heißt es also: Isolation und Quarantäne…

Test: 1, Corona: 1

Ganz zurückziehen kann ich mich aber noch nicht. Ich muss noch nach Ischia ins Hotel, wo Susanne wartet und wir das weitere Isolieren besprechen können.

Also gehe ich der Einfachheit halber auf die Autobahn und düse einmal quer von Ost nach West nach Neapel zur Fähre nach Ischia.

Hier ein kleiner Tipp: wer von Neapel zu einer der vorgelagerten Inseln will, sollte dies nicht direkt von Neapel Hafen tun, sondern von dem nur 30 Minuten entfernten, kleinen Hafen Pozzuoli. Dieser ist klein, gemütlich und übersichtlich und man spart sich den Moloch Neapel. Die Stadtautobahn „Tangentiale“ um Neapel herum endet im Norden praktisch in Pozzuoli…

Unterwegs quer durch Italien und später auf der kleinen Fähre nach Ischia bin ich immer mit Maske herumgelaufen und habe alle geschlossenen Räume gemieden.

Trübe Aussichten auf Ischia

Nun also Ischia in Isolationshaft… naja Quarantäne halt… Zum Glück ist das Wetter heute am Folgetag zunächst mal so, dass man ohnehin nichts unternehmen kann. Gute Gelegenheit, den Blog zu vervollständigen und meine Erfahrungen mit der Jadranska Magistrala aufzuschreiben – stay tuned.

Eine Antwort auf „Nun also die geplante Tour-Pause auf Ischia – mit einer ungeplanten Quarantäne“

  1. Hey!!!!!
    Danke für den tollen Bericht!
    Beim Lesen hat man das Gefühl, hinter dir zu stehen und alles hautnah mitzuerleben!
    Und die Geschichten die das Leben schreibt!
    Paul Esser wäre stolz auf dich! Du weißt schon!
    Gutes Ausklingen dieser Sch…. Corona Episode!

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