Der große Fahr-Tag

Es war gar nicht unbedingt so geplant, aber heute war der große Fahr-Tag. Das ist, wenn man praktisch den gesamten Tag in Sattel verbringt und wenig bis gar keine Pausen macht und es trotzdem total geil findet.

Erholsam ist das nicht, ein wenig verrückt sogar. Und doch kennt es jeder, der Touren fährt: es kommt der Tag, nie ganz am Anfang oder am Ende, da stimmen das Wetter, die Straßen, die Route und man wird eins mit dem Zweirad und den Kurven und dem Asphalt und man kann gar nicht mehr aufhören.

Ja bitte!

Am Ende weiß man dann, dass es eigentlich zu viel und zu lange war, und man ist wirklich rechtschaffen müde, aber man fühlt sich auch absolut großartig.

Noch im den Abeuzzen

Die heutige Route führte die ersten Stunden gar nicht wirklich weg von L‘Aquila, sondern eher in einem riesigen Bogen um die Stadt herum. Aber dieser Bogen war eben: noch etwas Abruzzen und dann der Gran Sasso, ein gigantisches Hochplateau, mit spektakulären Aussichten. Oben sind die Straßen natürlich eher ‚gerade‘, aber da rauf und da runter geht es sehr kurvig zu. Am heutigen sonnigen Sonntag war der Gran Sasso gut besucht, auch und vor allem von italienischen Motoristas.

Gleich morgens noch in den Abruzzen
Auf dem Gran Sasso
Typische Landschaft Hochebene
Viele Kollegas findet man oben… verteilt auf etliche Km sind es aber nur eine Handvoll…
Abfahrt vom Gran Ssso

Die Weiterfahrt war dann am Stausees ‚Lago del Salto‘, den entlang zu fahren ein echter Kurventanz ist. Und für viel Verkehr ist die ganze Gegend selbst sonntags viel zu einsam.

Überhaupt: kleinere Landstraßen in Italien. Manchmal sind sie ok, aber oft, sehr oft und über etliche Kilometer sind sie in einem erbärmlichen Zustand. Ständige, tiefe Schlaglöcher, massive Auffaltungen und Absackungen der Fahrbahn mit klaffenden Rissen der Fahrbahndecke, machen es auf Dauer sehr anstrengend, eine gute Fahrlinie auf solchen Straßen zu finden.

Zur heutigen Station in Orvieto ging es dann von dort über Rieto und Terni über mehr oder weniger kleine bzw. große Straßen. Die prächtige alte Stadt wäre sicher mehr wert, als eine kurze Streckenübernachtung, aber mehr Zeit ist eben nicht. Die besondere Würdigung einer Doppel-Übernachtung hat bislang ja nur Makarska in Kroatien bekommen und unfreiwillig eben auch Pozzuoli. Aber hier in Orvieto könnte man schon schwach werden…

Eine wirklich schöne Stadt…
Hier gab es: dicke Spaghetti (mit einem eigenen lokalen Namen) mit Salciccia, Porcini und Trüffeln… ohhh yeah…

Ich habe jetzt beschlossen, für den Rest der Tour, die ganz kleinen Straßen eher zu meiden. Man kommt so auch einfach nicht vorwärts…

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